Ren Dhark
     
Manfred Weinland
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thema Rahim
Volk voller Rätsel

von Manfred Weinland

Vor rund 600 Jahren zogen sich die Rahim vom galaktischen Geschehen Drakhons zurück. Bis dahin hatten sie - so weiß die Legende - die Insel aus Abermillionen Sternen beherrscht. Als einstige "Herren" Drakhons haften sie noch heute diffus im kollektiven Gedächtnis der raumfahrenden Rassen. Dennoch ist das überlieferte Wissen über die Rahim so verschwindend gering, daß das Ausmaß des Nichtwissens selbst dann rätselhaft und kaum begreiflich bleibt, wenn man davon ausgeht, daß die Rahim bei ihrem kompromißlosen Rückzug offenbar die Archive aller Mitvölker, mit denen sie bis dato in Berührung gekommen waren, einer beispiellosen Säuberung unterzogen. Über das Wie ist nichts bekannt, Fakt aber scheint: Keiner Spezies, die im Machtgefüge Drakhons eine Rolle spielt, ist es gelungen, Informationen von Wert über die Rahim zurückzuhalten.
Wie kann so etwas sein? Um auch nur eine minimale Aussicht auf Erfolg für eine so umfassende Säuberungsaktion zu haben, hätten die Datenbänke der Drakhon-Völker theoretisch alle zur gleichen Zeit heimgesucht werden und auf spezifisch rahimsche Daten hin durchleuchtet werden müssen. Ansonsten hätte es irgend jemandem gelingen sollen, Daten beiseite zu schaffen - zumindest den federführenden Regierungen der Galoaner, Markomanen, Sofiden und, und, und...
Womit wir beim nächsten Rätsel in diesem Zusammenhang anlangen: Nicht einmal einer wie Shodonn, der seit Jahrhunderten existiert, wußte vor der Begegnung auf Rah auch nur vage, wie ein Rahim eigentlich aussieht.
Auch wenn das Nareidum zum Zeitpunkt des systematischen Exodus der Rahim in die Pseudodunkelwolke Kurnuk noch nicht existierte, so mögen bis zu dessen Entstehung und der Integration des Allerersten im Bund der Weisen Toten doch höchstens ein-, zweihundert Jahre verstrichen sein.
In solcher Spanne vergessen Zivilisationen gemeinhin keine Dinge wie das Aussehen einer so dominanten Spezies, wie die Rahim sie zweifellos darstellen.
Es ist davon auszugehen, daß die enorm parastarken Kurnuk-Exilanten auch hierbei nachgeholfen haben. Ren Dhark hat sich bei seinem ersten Einflug in die Dunkelwolke einen ungefähren Eindruck von den manipulativen Möglichkeiten der Rahim bilden können - als ihm der Checkmaster in persona vorgegaukelt worden war.
Das Kurnuk von heute ist mit psionischen Energie von offenbar künstlicher Natur regelrecht übersättigt. Die Rahim verstehen es schon seit langem, Geräte zu konstruieren, die ihre ohnehin gewaltige Parapotenz noch einmal multiplizieren.
Darin muß der Schlüssel für den seinerzeitigen so allumfassenden Rückzug auch aus dem Gedächtnis der Drakhon-Völker liegen. Geblieben sind zum Zeitpunkt ihrer Wiederentdeckung nur diffuse Erinnerungen, die dazu führten, daß beispielsweise der galaktische Sektor, den man noch mit den Rahim in Verbindung setzt, zu einer Tabuzone erklärt wurde, gemieden von den Schiffen der raumfahrenden Völker.
Der Rahim Gola nennt Ren Dhark als Erklärung für den kollektiven Rückzug nach Kurnuk den Grund, seine Rasse habe sich in Gegenwart der "Niederen" gelangweilt, unwohl gefühlt und strebe die nächste Stufe auf der Evolutionsleiter - die Vergeistigung - an.
Nicht nur die Arroganz, mit der die Rahim den anderen Drakhon-Intelligenzen begegnen, hinterläßt dabei einen schlechten Nachgeschmack. Man fragt sich auch, warum sie keine andere Möglichkeit zum Erreichen dieses Ziels gefunden haben als die selbstgewählte, totale Isolation. Erinnern wir uns des Dialogs, den Gola und Kalnek kurz vor ihrer Landung auf dem Planeten der Shirs führten. Daraus hat klar die Sorge gesprochen, daß im Archiv der Salter vielleicht doch noch Informationen über ihre Umtriebe in der Vergangenheit gehortet sein könnten.
Wir wissen, daß die Rahim überzeugte Verfechter der Sklavenhaltung sind und nicht gerade an Selbstunterschätzung leiden.
Aber auch darüber hinaus scheint es einiges zu geben, wovon sie unter keinen Umständen wollen, daß es den Völkern der Gegenwart bekannt wird.
 
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