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Leserbriefe
April 2005
»Unsere neue Serie Sternendschungel Galaxis scheint
den Nerv der Leser getroffen zu haben«, schrieb ich im letzten
Monat. Prompt mußten wir in den Folgewochen einiges an Kritik
einstecken. Aber nicht zum Inhalt, sondern… doch lesen Sie
selbst:
Reemt Westphal (r.westphal@hima.com)
meint:
Sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem ich im letzten erschienenen Band des Ren Dhark-Bitwar-Zyklus
Ihre Ankündigung gelesen habe, daß Sie eine weitere kurze Subserie
geschaffen haben, war ich zwar einerseits interessiert, aber andererseits erneut
schwer enttäuscht.
Warum? Sie zerreißen die Serie in (zu) viele kleine Fragmente. Dies fing
mit dem CHARR-Zyklus an und wird jetzt mit dem Sternendschungel-Zyklus
fortgesetzt.
Bisher hatten Sie die »Hauptbände«, die den Zyklus beschrieben
und weiterbrachten. Zusätzlich gab es die Sonderbände, die spezielle
Themen aufgriffen, aufbauten oder Hintergründe erklärten - und gerade
solche Zwischenzeiträume wurden in der Vergangenheit in den Sonderbänden
beschrieben!!! Und jetzt noch ein drittes Format???
Ich kann leider nicht verstehen, warum sowohl der CHARR- als auch der Sternendschungel-Zyklus
nicht in den Sonderbänden erscheinen konnte. Zwei Paperbacks hätten
einen Sonderband ergeben - warum also nicht? Ich kann dann auch den Preis für
ein Paperback nicht akzeptieren, wenn zwei Paperbacks etwa den Seitenumfang
eines Sonderbands haben und noch im Verhältnis mindestens gleich teuer
sind wie ein gebundenes Buch.
Schade für mich, die Themen hätten mich schon interessiert, aber
ich werde mir nicht noch ein Buchformat (oder besser gesagt: Heft) zwischen
die gut aussehenden Bücher über Ren Dhark klemmen - das sieht nicht
gut aus. Nein danke. Deshalb habe (und werde auch in Zukunft) ich mir diese
Heftserien (weder CHARR noch Sternendschungel noch zukünftige)
nicht kaufen - auch wenn mir meinetwegen die Informationen daraus fehlen. Ihr
habt Euch auf eine »edle« Linie durch die Bücher eingefahren,
verschlechtert Euch bitte nicht.
Sollten diese Hefte auch im Rahmen der Sonderbände erscheinen, werde ich
sie mir zulegen.
Vermeidet bitte in Zukunft solche (aus meiner Sicht) Ausreißer und macht
ansonsten so weiter mit der Buchreihe.
Mit freundlichen Grüßen
Reemt Westphal
Und Jürgen Kerckhoff (320024174636-0001@T-Online.de)
schlägt in die gleiche Kerbe:
Sehr geehrter Herr Breuer,
seit vielen, vielen Jahren lese und sammle ich SF- und Fantasy-Romane, gehöre
aber zu der schweigenden Mehrheit, die sich praktisch nie meldet. Der HJB-Verlag
hat es jetzt aber mit Band 4 des Bitwar-Zyklus geschafft, daß ich zur
Tastatur greife und mich äußere.
Ich besitze: alle Ren Dhark-Hefte, einschließlich der Hefte 99
- 133 des Projektes 99, die Ren Dhark-Taschenbücher des
KELTER-Verlages, alle Ren Dhark Classic-, Drakhon- und Bitwar-Bücher
sowie alle Sonderbände, dazu noch zwei Ren Dhark-Magazine.
Damit würde ich mich zu den treuen Dhark-Fans zählen. Allerdings
bin ich als solcher nicht der Auffassung, daß der Verlag es diesen Fans
schuldig ist - wie im Vorwort des Band 4 des Bitwar-Zyklus angegeben - »einige
Produkte anzubieten, die man nicht an jeder Straßenecke bekommt.«
Ich kaufe meine Bücher gerne bei meinem Buchhändler »an der
Straßenecke«, da ich sie vor dem Kauf gerne in die Hand nehme,
und ärgere mich daher über die von Ihnen gemachte Aussage. Bei dieser
Geschäftspolitik werde ich mich wohl in absehbarer Zeit nicht mehr zu
den treuen Fans zählen dürfen, da sich in meiner Sammlung große
Lücken auftun werden. Eigentlich habe ich mit den Ren Dhark-Büchern
viel Spaß und lese sie gerne, aber mit der neuen Vorgehensweise vergeht
mir der Spaß.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Kerckhoff
Sehr geehrter Herr Westphal, sehr geehrter Herr Kerckhoff
es tut uns leid, daß Sie Sternendschungel Galaxis ablehnen - aber
es beruhigt uns, daß diese Ablehnung formelle Gründe hat und keine
inhaltlichen. Warum machen wir neben unseren Buchausgaben solche Paperbacks,
die zugegebenermaßen stark an einen Heftroman erinnern? Das hat vor allem
zwei Gründe, die ich gerne nenne: Zum einen ist Ren Dhark ursprünglich
ein Heftromanprodukt, dem eine an den Heftroman erinnernde Ausgabe als Paperback
sicher nicht schaden kann. Zum anderen haben wir eine ganze Reihe von Lesern,
die nach immer mehr Dhark-Lesestoff verlangen. Gleichzeitig ist uns
durchaus klar, daß in wirtschaftlich schweren Zeiten wie diesen nicht
jeder über ein unbegrenztes Budget für Ren Dhark verfügt.
Daher sind unsere neuen Serien so angelegt, daß man sie nicht unbedingt
kaufen muß und trotzdem weiterhin seinen Spaß an Ren Dhark haben
kann. Ich halte das für einen gelungenen Kompromiß.
Und was den Preis angeht: Zwei Ren Dhark-Paperbacks enthalten stets
mindestens zehn Prozent mehr Inhalt als ein Sonderband, in der Regel sogar
15 bis 20 Prozent mehr. Außerdem bieten sie zwei Titelbilder statt einem.
So betrachtet sind zwei Paperbacks also sogar noch etwas preiswerter als ein
Sonderband. Ich halte sie für ein gutes Angebot – ein Angebot, daß man
wohlgemerkt nicht kaufen muß, um bei Ren Dhark auf dem laufenden
zu sein, das man sich aber durchaus gönnen sollte, einfach um noch etwas
mehr SF-Spaß pur zu genießen.
Eines muß ich zugeben: Die Formulierung »an jeder Straßenecke« war
zu flapsig. Wer mich kennt, weiß, wofür das F. in meinem Namen steht
und daß mir manchmal bei der Formulierung einfach die Gäule durchgehen.
Dafür entschuldige ich mich. Andererseits halte ich es für absolut
vertretbar, HJB-Exklusivprodukte anzubieten, wenn man nur so etwas Neues realisieren
und Leserwünsche (auch wenn es zugegebenermaßen nicht die Ihren
sind) erfüllen kann.
Roland Appel (Roa.Consult@ndh.net)
geht mit seiner Kritik ins Detail:
Sehr geehrte Autoren,
lieber Hajo F. Breuer,
als einer der begeisterten Ren Dhark-Fans - seit der Heftreihe (Bd.
24) eingestiegen und mit den »Mysterious« seit 1967 leidlich vertraut
und aufgewachsen - hat mich trotz aller Schwächen, die auch manche Kapitel
Kurt Brands innehatten (die lächerlichen Ausflüge des Dhark-Teams
zu Fuß auf Robon angesichts einer übermächtigen Ortungstechnik
der Giants auf der Erde), die geheimnisvolle Geschichte immer begeistert. Leider
kann ich mich trotz zum Teil schöner Weiterentwicklung der Geschichte
im Drakhon-Zyklus nicht des Eindrucks erwehren, daß Sie zu oft ihre Autoren »Zeilen
schinden« lassen. So unnötig wie der Norman-Dewitt-Unsinn bei Kurt
Brand waren die Pakk-Raff usw. Hundegeschichten zu Beginn des Drakhon-Zyklus,
die allein unser Labrador-Schäferhund-Colliemischling spannend fand.
Ein bißchen peinlich, weil ein Plagiat von E. E. Smith, erscheint mir
die im »Drakhon-Zyklus« nachgeschobene Erklärung für
die Energiequelle der Mysterious-Raumer. Bereits in den vierziger Jahren wurde
für die »Lensmen-Raumschiffe« Metall in Energie umgewandelt,
für erfahrene SF-Fans ein minderschwerer Fall, aber schade um die Geheimnisse
einer Technik, die einst 800 % Belastung des Intervalls immer noch überstand.
Weitaus gravierender und beunruhigender erscheinen mir aber zwei Entwicklungen,
die ich glaube beim Bitwar-Zyklus zu beobachten: Als vom »kalten Krieg« geprägter
Autor der Sechzigerjahre war Kurt Brand jeder Militarismus fremd. Seine Storys
wurden durch überzeugende Persönlichkeiten und ihre personale Kompetenz
geprägt, die Besatzung der PO war und ist idealtypisch ein Haufen genialer
Hippies, die das Band der Vernunft verbindet, und Ren Dhark ist ihr unverbesserlich
humanistischer und trotz mancher Anfeindung (fast) pazifistischer Kopf. Daß Sie
das so weiterschreiben, dafür großen Dank und Anerkennung!
Um so gähnend langweiliger und bis zum Erbrechen militaristisch erscheinen
mir die »Schwarze Garde«-Episoden der ersten drei Bände des
Bitwar-Zyklus, bei denen ich mich frage, ob hier jemand im Autorenteam oder
der geschätzte Herausgeber seine Bundeswehrerfahrungen aufarbeiten muß.
Was soll dieser tumbe Ausflug in die Sphäre von »harten Kerlen« mit
reihenweisen Gemetzeln undefinierbarer Ursachen? Wie glaubwürdig ist ein
Straßen- oder Dschungelkampf angesichts von überlichtschnellen Ortungen
und turmdicken Vernichtungsstrahlen, über die schon die Giants verfügten?
Wieso lassen sich die Greys, die über Antriebe verfügen, die den
Mysterious ebenbürtig erscheinen, durch luftschachtkriechende Peinlichpersonen
namens Buck oder Hojo erschrecken, die mich an den Bundesgrenzschutz erinnern,
vor dem selbst die Polizeigewerkschaft rät, am besten 110 zu rufen, damit
richtige Polizei kommt? Wie peinlich!
Eine zweite Schwäche, die Ren Dhark bei Kurt Brand immer vermieden
hat, waren metaphysische Experimente und Exkursionen in das Zwielicht von Parapsychologie
sowie Geschichten von »Zwischenwelten« und »Existenzebenen« à la
Perry Rhodan. Ren Dhark ist dank Kurt Brand ein Kind der Aufklärung,
unvoreingenommen dem Phantastischen in der Technik, Medizin und Wissenschaft
zugetan, reist mit der PO in andere Kontinua, dreht aber niemals übersinnlich
ab: Selbst das Gallertwesen, das die Gehirne der Flashpiloten irgendwo in den
20erbänden heilt und rekonstruiert, war ein biologisches Wesen im Hier
und Jetzt.
Wenn die »Garde« jetzt den »Jungbrunnen« auf einem
Planeten mit genmanipulierten Hunden findet, bricht diese Handlung mit einem
Grundprinzip Brand’scher Traditionen: Unerklärbares, Mystisches, Übersinnliches
zu vermeiden. Auch hier wurden »Zeilen geschunden.«
Zudem scheint die Story nicht zuletzt angesichts des von anderen Lesern ebenfalls
angemahnten Gefälles zwischen M-Technologie und »Multikarabinern« der
archaisch-terrestrischen Fußtruppen völlig deplaziert und gequält.
Bitte, liebe Redaktion: Wenn ich schlechte Märchen lesen will, kann ich
mir »Die Nebel von Avalon« und ähnliches Schmalzgenre von
Zimmer-Bradley und Co. zuhauf kaufen. Wenn ich Militär geil finde, kaufe
ich mir »Battletech« oder anderen SF-Schrott. Fehlt nur
noch, daß RD abermals - nach den eingefügten Insekten des
galaktischen Zentrums, nach den Grakos und den Zyzzkt wieder mal auf böse,
vom unbekannten »Außen« kommende Insekten stößt,
die man vernichten muß, weil sie eben böse sind - die »Frogs« der Raumpatrouille lassen
grüßen.
Ren Dhark war immer anders, hat genau diesen platten Blödsinn vermieden.
Wo bleiben die Ausflüge der POINT OF in andere Dimensionen und Kontinua,
das Karmin, das blaßblaue, in dem sich ERRON-3 befindet, welche Hightech-Mysterien
könnten sich noch vor den Augen der Menschen und Tentakel der Worgun verbergen,
weil sie Generationen älter sind als Gisol, ja selbst als Margun und Sola?
Ist wirklich ein blöder galaktischer »Blitz« das triviale
Ende aller Hightech der Mysterious auf Dockyard, den Transmitterstraßen,
auf Hope ebenso wie auf ERRON-1? Wie entwickeln sich »unsere« fast
humanoiden galaktischen Intelligenzen, Utaren, Tel, Ducks, Amphis, Rateken,
vor allem aber die Nogk miteinander?
Viele Rätsel warten darauf, gelöst zu werden. Ich wünsche sie
mir ebenso ohne militaristische Männerbündelei wie ohne falsche Mystizismen
von menschlichen, fehlbaren Akteuren mit Intellekt und Phantasie angegangen.
Loben möchte ich aber auch noch: Mit der insgesamt veränderten Geschlechterrolle,
wie sie Amy Stewart verkörpert, ist meine ganze Familie sehr zufrieden,
und daß Dhark nicht mehr der »Commander der Planeten« ist,
hat eine gute Stiftungslösung gefunden.
Ich hoffe, Sie können diese Kritik eines gutmeinenden Fans ertragen. Ren
Dhark ist ein qualitativ hochwertiges Produkt, das von einer treuen Stammgemeinde
getragen wird, der es auf ein paar Euro mehr oder weniger pro Buch sicher nicht
ankommt. Ich meine, Sie haben das »Zeilenschinden« nicht nötig
- bitte wieder mehr Ideen und Klasse statt Seitenmasse!
Herzliche Grüße
Roland Appel
Lieber Roland Appel,
das »Zeilenschinden« hatten wir noch nie nötig. In einem so
großen Kosmos wie dem von Ren Dhark - wir haben bei HJB mittlerweile
mehr als doppelt so viele Ren Dhark-Romane herausgebracht wie seinerzeit
KELTER – muß es fast naturgesetzlich immer wieder einzelne Episoden
geben, die dem einen Leser mehr zusagen als dem anderen. Objektiv betrachtet
kann man allerdings kaum von Zeilenschinderei sprechen, denn in den von ihnen
kritisierten Romanen stecken ebenso viele Ideen wie in den anderen - halt nur
Ideen, die Ihnen nicht gefallen. Aber das ist etwas anderes.
Da Sie sich so viel Mühe gemacht haben mit Ihrer Kritik, möchte ich
mir die Mühe machen und auf jeden Punkt der Reihe nach eingehen:
Das Thema »Nomaden« ist eines von denen, bei denen wir mal etwas
Neues ausprobiert haben: In der SF verhalten sich selbst die absonderlichsten
Fremdwesen in der Regel nach logischen Mustern, die den unseren ähneln.
Die Nomaden tun das nicht. Warum soll man nicht auch einmal Erwartungen brechen?
Ich habe zwar - selbstverständlich - den »Lensmen«-Zyklus
mit großer Begeisterung gelesen, aber der Tofirit-Antrieb hat mit den
Geschichten von E. E. »Doc« Smith nichts zu tun. Sie dürfen
nicht vergessen, daß wir auch heute schon Schwermetalle zur Energiegewinnung
nutzen: Uran und Plutonium. Und dem superschweren Tofirit war diese Rolle von
Anfang an zugedacht. Denn wenn man einmal logisch überlegt, ist eine achtfache Überlastung
eines Intervallfeldes physikalisch unmöglich. Mehr als 100 Prozent Leistung
gibt es nicht. Wenn in den ersten Romanen so etwas doch geschah, dann nur deshalb,
weil die Meiler der POINT OF trotz Energiemangel kurzfristig auf Notleistung
schalteten und dabei von ihrer eigenen Tofirit-Auskleidung kannibalisierten.
Ren Dhark hatte damals einfach noch keine Ahnung von diesen Vorgängen.
Zur Schwarzen Garde: Selbst die ultimative High-Tech-Armee kann sich nicht
immer hinter ihren Superwaffen verkriechen, sondern braucht das »Frontschwein«,
das das Gelände säubert. Gerade die Episode an Bord des Grey-Schiffes
zeigt doch, wie anfällig selbst ein superstarkes Kampfschiff gegen einen
entschlossenen Angriff von innen sein kann. Stellen Sie sich nur einmal vor, über
die Transmitter der POINT OF würde eine Gruppe feindlicher Elitekrieger
eindringen - da nutzen die tollsten Superwaffen nichts, weil man sie eben nicht
innerhalb des Raumschiffes einsetzen kann.
Ren Dhark ist heute sicher nicht mehr oder weniger »militaristisch« als
zu Zeiten Kurt Brands. Auch in den frühen Romanen gab es militärische
Handlungsebenen wie etwa die um Terra-XXX oder Marschall Bulton.
Ich widerspreche unseren Lesern ungern - vor allem denen, die sich die lobenswerte
Mühe machen, mit uns über Ren Dhark zu diskutieren – aber
Ihre Ausführungen zum Themenkreis »Sahara« und »Jungbrunnen« sind
nicht zutreffend. Zum einen ist kein einziger Gardist an Bord des Ringraumers
ANZIO. Zum anderen ist der »Jungbrunnen« eben kein parapsychologischer
Ausflug, sondern eine GOLDENE (Klingelt’s? Mehr verrate ich aber keinesfalls!)
Maschine, die offenbar eine eingebaute Sicherung gegen unbefugte Eingriffe
von außen hat. Und auch Genmanipulationen an Tieren sind nun sicher alles
andere als Parapsychologie.
Die terranischen Multikarabiner sind logische Handfeuerwaffen, denn tragbare
Nadelstrahler können die Terraner bisher immer noch nicht bauen. Sie verfügen
zwar nun über Baupläne für Nadelstrahlgeschütze - doch
auch wer heutzutage weiß, wie man eine Kanone vom Kaliber 45 cm baut,
ist deswegen noch lange nicht automatisch in der Lage, eine Pistole zu erschaffen.
Gerade für mich hatten die Ausflüge von Ren Dhark in andere Universen
immer etwas von Übernatürlich-Kosmischem an sich, als ich noch reiner
Leser war. Was soll nach dem Karmin und dem Blaßblauen kommen? Das Grüne?
Das Rote? Ich halte diese Schiene für ausgereizt. Ebenso kann man nicht
in jedem Roman eine neue Super-Hightech »entdecken«, wenn man Ausflüge
ins Gigantomanische unterlassen will und Ren Dhark nach wie vor halbwegs
nachvollziehbar bleiben soll.
Zu Grakos und Zyzzkt: Die waren nicht deswegen zu bekämpfen, weil sie »böse« waren,
sondern weil sie ganz bestimmte Motive hatten, die Terraner bzw. die Worgun
anzugreifen. Und ich glaube, daß wir diese Motive in den Romanen ausreichend
dargelegt haben.
Ihr Lob bezüglich Amy Stewart freut uns, denn auch wir halten sie für
eine vielversprechende Figur.
Für Ihre Kritik darf ich mich noch einmal ausdrücklich bedanken.
Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, freut es uns doch, wenn sich
jemand soviel Mühe macht wie Sie, weil wir nur in stetigem Kontakt mit
unseren Lesern Ren Dhark so weiterentwickeln können, daß wir
alle noch viel Lesevergnügen mit ihm haben werden.
Die nächste Zuschrift kommt von Ragnar Szkudlarek (r.szkudlarek@systemetic.de):
Hallo HJB,
erst einmal Glückwunsch zur wirklich gelungenen Ausgabe 4 des Bitwar-Zyklus.
Selten habe ich ein Buch so verschlungen wie dieses. Dieses Buch spiegelt den
Grundtenor der Galaktischen Schnitzeljagd wieder, Balduren eröffnen eine
neue Suche, und auch die Worgun und Ihre Mutanten scheinen noch einiges für
uns Leser parat zu haben. Als eine echte Bereicherung der Charaktere hat sich
Roy Vegas entwickelt, bei dem ich doch anfangs eher den Gedanken an einen Lückenbüßer
hatte. Wirklich super finde ich das Zusammenfließen von Strängen
aus verschiedenen Handlungsebenen und auch Zyklen. Bert Strangers Nase für
eine gute Story hat uns wieder eine gute Einleitung zu einer neuen Handlungsebene
geschenkt.
Was mir nur ein wenig Bauchschmerzen bereitet hat, ist der Kampf gegen die
Noid. Die Noid beherrschen die absolute Massenkontrolle. OK - nur würde
das heißen, daß diese kinetischen Waffen gegenüber unempfindlich
sind. Ein Nadelstrahl hat aber nur eine indirekte kinetische Wirkung und hätte
daher deutlich mehr Effekt zeigen müssen. Somit war der Einsatz der Wuchtkanone
ziemlicher Unfug.
Eine Massenkontrolle setzen die Worgun ebenfalls ein. Bei einem Angriff durch
Hy-Kon wird die Masse des Schiffes so weit erhöht, daß Hy-Kon nicht
energiehaltig genug ist, um das Schiff aus dem Universum zu reißen. Diese
Technik könnte übrigens genau so gegen einen Pressor- oder Traktorstrahl
eingesetzt werden, dessen Wirkung ja auch abhängig von der zu bewegenden
Masse und der zugeführten Energie ist.
Ich bin schon sehr neugierig, was Arc Doorn zu seiner Rechtfertigung zu sagen
hat. Und auch wie es mit Wallis und seinem Eden weitergeht.
Wann verschickt Ihr Bitwar 5? Morgen?
Grüße.
Ragnar Szkudlarek
Hallo Ragnar,
Bitwar 5 geht in den nächsten Tagen in die Post. Zu den Noid oder Greys:
Ein Traktorstrahl ist eine Art Klammer, mit der ein Gegenstand (ein Raumschiff)
festgehalten werden kann. Dann nutzt ihm bei einem Beschuß mit Nadelstrahl
auch die Massenkontrolle nichts mehr.
Das Thema Arc Doorn wird in den nächsten Monaten einen Schwerpunkt bei Ren
Dhark bilden. Von Juli bis September erscheinen sechs Paperbacks im CHARR-Format,
die ausschließlich Arc Doorn zum Thema haben.
Christian Bette (christian@anti-bug.de)
hat einen Fehler auf unserer Homepage entdeckt:
Hallo!
Ich habe grade auf http://ren-dhark.de/classic/thema/point-of.htm gelesen,
daß »die (Flash ...) über kein Transitionstriebwerk (...)
verfügen«.
Dummerweise steht im aktuellen Band 4 des Bitwar-Zyklus, daß Roy Vegas
seine Flash via Kurztransition ausschleust (Seite 210), außerdem meine
ich, mich an viele Transitionen von Flash erinnern zu können, aber wo
diese zu finden sind...(?)
Wo ich grade schon dabei bin, eben noch auf Seite 316 bzw. 317: »Die
Intervallfelder blieben deaktiviert« (316) »desaktivierte der Hyperkalkulator
das Doppelintervallum.« (317) Naja. Kommt vor. Denn wie war das noch
gleich: Nur wer nichts tat, machte keine Fehler, und Nichtstun war der größte
Fehler, den man machen konnte...
Ich bin mir sicher, daß Sie den Fehler auf den Seiten 316/317 bereits
selbst bemerkt haben, bzw. von anderen Lesern darauf aufmerksam gemacht wurden,
aber über den Text im "thema POINT OF" ist wohl noch niemand
gestolpert.
Ich bin gerade dabei, »Die Straße zu den Sternen« noch einmal
zu lesen, und mir fiel auf, daß der Commander von Shanton ein Formblatt
34 b2 verlangt, ein wie ich finde gelungener Scherz. Dieser (wie auch Wer Dro
Cimc schon bemerkte) »herzliche« Kontakt geht meiner Ansicht nach
in den neueren Bänden leicht verloren.
Ansonsten dickes Lob für die Weiterführung dieser wunderbaren SciFi-Saga!
Nachdem ich 1998 auf dem Dachboden auf eine Kiste mit Heften der ersten Auflage
von Ren Dhark gestoßen bin und 2000 auf die Neuauflage des HJB-Verlags,
habe ich alle Bände der regulären Buchreihe nach und nach zusammenbestellt.
Etwa 1999 habe ich eine Anfrage an den KELTER-Verlag (damals noch echte Postkarte)
gerichtet und gefragt, ob es eine Neuauflage von Ren Dhark gäbe
oder ob eine geplant wäre. - Immerhin bekam ich eine Antwort, wenn auch
eine falsche... Anfang 2000 entdeckte ich durch Zufall im Weltbild Verlag Band
16 Ihrer Neuauflage.
Ich danke für etliche Stunden ausgezeichneter Unterhaltung in einer Welt,
die ihresgleichen sucht.
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Bette
Selber hallo!
Der Fehler auf der Homepage ist leicht zu erklären: Der Text ist noch
etwas älter und aus einer Zeit, in der es tatsächlich nicht bekannt
war, daß die Flash über ein Transitionstriebwerk verfügten.
Das wurde ja – ebenso wie das Transitionstriebwerk der POINT OF– erst
später entdeckt. Na gut, da müssen wir jetzt ran...
Die letzte Zuschrift für heute stammt von Hans-Albrecht v. Bornhaupt (VonBornhaupt@aol.com):
Hallo HJB-Verlag, hallo Herr Breuer,
vielen Dank für den 4. Band! Warum nicht gleich so!!! Vielleicht hat ja
meine letzte Kritik an den drei vorangehenden Bänden doch etwas bewirkt!!
Die Begründung für die kuriose Befreiung der Schwarzen Garde aus
dem Raumschiff ist zwar an den Haaren herbeigezogen (und ist letztlich auch
nicht begründbar!!! auch in der Science Fiction nicht!!) - aber der Zweck
heiligt hier die Mittel!! Der 4. Band ist eindeutig spannender, ohne Längen
und sprachliche Wirrungen! Der Unterschied ist so offensichtlich, daß ich
mich schon frage, ob die ersten drei schwachen Bände als Rhetorikmittel
zur Spannungssteigerung eingesetzt wurden. Plaudern Sie doch mal aus den Redaktionskonferenzen!
Wollten Sie mit den drei Bänden vielleicht doch andere Leserschichten
ansprechen?? Ich freue mich auf die nächsten Bände und hoffe, daß die
Verirrungen der ersten der drei Bände nicht wieder auftauchen!
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Albrecht v. Bornhaupt
Hallo Herr von Bornhaupt,
das hoffen wir natürlich auch – wobei ich nach wie vor Ihre Meinung über
die ersten drei Bitwar-Bände nicht teilen kann. Aber so ist das eben mit
intelligenten Menschen, die ihren Kopf dazu benutzen, sich eine Meinung zu
bilden. Und die muß nun einmal nicht zwangsläufig mit den Meinungen
der anderen konform gehen. Was zählt ist allein die Tatsache, daß Sie
Ihren Lesespaß am vierten Bitwar-Band haben, und ich bin felsenfest davon überzeugt,
daß das auch bei den folgenden Romanen so bleiben wird!
So, das war’s mal wieder für heute! Mehr Leserbriefe in einem Monat.
Bis dahin verabschiedet sich mit felsenfest überzeugten Grüßen
Ihr und Euer Hajo F. Breuer
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe bei einer Veröffentlichung
sinnwahrend zu kürzen.
Senden Sie
Ihre Leserbriefe an hjb@bernt.de
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