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Der, der aus dem Nichts kam... (3)
von Uwe Helmut Grave
Erstes Gesprächsprotokoll
Zweites Gesprächsprotokoll
Drittes Gesprächsprotokoll
Drittes Gesprächsprotokoll – September 1965
Ort: Köln. Eine Bank am Rheinufer.
Gesprächspartner: ‚Der, der aus dem Nichts kommt’ und
ein überaus
zorniger Herr.
„Blitz, Donner und Hagelschauer sollen über diese Intriganten niederprasseln!
Der Juckreiz soll sie befallen, kurz nachdem sie sich die Fingernägel geschnitten
haben, damit sie sich nicht kratzen können! - He, wo kommst du so plötzlich
her? Eben noch saß niemand neben mir auf der Bank.“
„Ich gehe halt auf leisen Sohlen. Man nennt mich ‚Der, der aus dem
Nichts kommt’ und nicht: ‚Der, der durchs Universum trampelt’.
Warum schimpfst du dauernd vor dich hin?“
„Weil ich mich ungerecht behandelt fühle! Jahrelang habe ich an einer
Science-fiction-Romanserie mitgeschrieben, und jetzt ist die Zusammenarbeit aufgrund
einiger Meinungsverschiedenheiten in die Brüche gegangen. Diese Verräter!
Ich würde es denen zu gern heimzahlen, wenn ich nur wüßte, wie.“
„Möchtest du mal einen Blick in meinen Rucksack werfen? Vielleicht
enthält er etwas, das du gebrauchen kannst.“
„Nein danke, ich habe schon gefrühstückt.“
„Der Sack beinhaltet keine Wegzehrung. Auf meiner Reise durch Raum und
Zeit verspüre ich weder Hunger noch Durst.“
„Raum und Zeit, na klar. Was willst du mir weismachen? Daß du aus
der Zukunft kommst?“
„Nein, aus der Vergangenheit. In der Zukunft befinden wir uns hier und
jetzt.“
„Unsinn, wir befinden uns in der Gegenwart.“
„Das kommt ganz darauf an, aus welcher Perspektive man es betrachtet. Und
nun tu mir bitte den Gefallen, und schau dir diese Zeichnungen an.“
„Meinethalben, wenn es dich glücklich macht. - Heureka, das sind ja
wahnsinnige Bilder! Ich bin total hingerissen! Mit all diesen seltsamen Gestalten
könnte ich glatt eine eigene Science-fiction-Serie gründen. Insbesondere
der blaue, durchs Weltall schwebende Ring hat es mir angetan. Daraus könnte
man das außergewöhnlichste Schiff aller Zeiten machen. Würdest
du mir die Zeichnung überlassen – und vielleicht noch ein paar andere?“
„Such dir heraus, was du willst.“
„Diese und jene und die da... Nein, das gefällt mir nicht so gut.
Die hier schon eher... Ja, ich denke, das sollte genügen. Was machst du
mit dem Rest?“
„Ach, da fällt mir schon was ein. Mir schwebt da irgendwie die Zahl
99 vor.“
„99? Das verstehe ich nicht.“
„Darüber solltest du dir nicht den Kopf zerbrechen, Kurt. Konzentriere
dich voll und ganz auf deine Aufgabe. Leb wohl.“
„Huch! Wo ist er hin? Spurlos verschwunden. Am besten, ich mache ebenfalls,
daß ich wegkomme, bevor er es sich womöglich anders überlegt
und die Bilder zurückhaben will. – Moment mal, woher kannte er eigentlich
meinen Namen?“
Anmerkung des Redakteurs: Diese drei Gesprächsprotokolle wurden mir
anonym auf einer Mikro-CD zugespielt, mit der Bitte um Veröffentlichung.
Ob es danach zu weiteren Begegnungen zwischen Kurt Brand und dem geheimnisvollen
Unbekannten kam, ist mir nicht bekannt. Ich weiß jedoch, wo man sich
seine außergewöhnlichen Zeichnungen ansehen kann: im Ren Dhark-Fan-Forum.
Einfach auf den entsprechenden Link auf der Leser-Startseite klicken, dann
auf „Fan Fiction“ und anschließend auf „Ren Dhark-Fan-Projekt“.
Freude am Lesen (und Schauen)!
U.H.G.
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