Ren Dhark
     
Hajo F. Breuer
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thema Arcdoorn
Der Mysterious

von Hajo F. Breuer

Es war sicher eine gewaltige Überraschung, als Ren Dhark und seine Vertrauten eher zufällig erfuhren, daß ihr langjähriger Weggefährte Arc Doorn ein Worgunmutant in Menschengestalt war, der schon seit rund 2500 Jahren auf der Erde lebte. Und wie wir wissen, kam Arc Doorn ohne technische Ausrüstung auf unsere Welt. Außer einem Handstrahler und seinem klugen Kopf hatte er nichts, um auf dem wilden Planeten zu überleben, der ihn im Jahr 349 vor Christus aufnahm.

Natürlich wäre es faszinierend, mit einem Mann zu sprechen, der einen so langen Zeitraum durchlebt hat. Und natürlich konnten wir an der Idee nicht einfach vorbeigehen, wenigstens einige wichtige Phasen aus Arc Doorns langem Leben auf Terra zu schildern. Und so ist die Serie Der Mysterious entstanden, die in sechs Paperbacks Höhepunkte aus Arc Doorns Leben ebenso wie aus der terranischen Geschichte aufgreift und spannend schildert.

Es ist mir klar, daß einige Stimmen laut werden könnten, die sagen, so etwas habe es auch schon in anderen Serien gegeben. Aber das wird man nur behaupten, solange man die Romane nicht gelesen hat. Denn Arc Doorn ist eben nicht der Übermensch mit überlegenem Waffenpotential, der zufällig auf einer primitiven Welt gestrandet ist. Er ist ein Philosophielehrer, der eigentlich niemals kämpfen wollte und auch mit Technik nicht viel am Hut hat.

Und er ist ein Gejagter, denn schon wenige Jahre nach seiner Ankunft auf der Erde kommt ein zweiter Worgun auf den blauen Planeten. Dieser aber, der auf den Namen Potrek hört, ist Mitglied im immer noch aktiven Geheimbund der Worgunmutanten und will Doorn doch noch auf seine Seite ziehen. Als der ihm die Gefolgschaft verweigert, werden die beiden zu erbitterten Feinden.

Nun war ja die Erde in vorchristlicher Zeit von den Worgun zum gesperrten Planeten erklärt worden – und Potrek wäre bei der Landung auf der Erde beinahe gestorben, weil der Ringraumer, mit dem er herkam, absolut ertobit war. Es entspannt sich zwischen den beiden Mutanten ein Kampf auf Leben und Tod, der fast zweieinhalb Jahrtausende andauern soll…

Im Laufe seines langen Lebens begegnet Arc Doorn einigen Menschen, deren Namen nicht in Vergessenheit geraten sind. Und so tragen die ersten fünf Bücher der Reihe auch jene Namen als Titel. Namen, die fast schon Programm sind: »Alexander«, »Nero«, »Attila«, »Marco Polo« und »Wallenstein«. Band sechs fällt etwas aus der Reihe: Er erscheint unter dem Titel »Tunguska«.

Die Verknüpfung von historischem Roman und Science Fiction ist schwieriger, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Denn oberste Maxime für die Bände war, daß sie die gefestigte Geschichtsschreibung nicht verfälschen durften. Also mußte jede Episode gründlichst recherchiert werden.

Und wenn man diese Aufgabe ernst nimmt und sein Geschichtswissen nicht aus populären Kinofilmen beziehen will, kann man manchmal böse Überraschungen erleben: Alexander etwa war alles andere als der strahlende Held, den uns so manches Leinwandepos schilderte. Auf gut Deutsch: Es scheint, als wäre der Makedonierkönig ein echter Drecksack gewesen, der in den Mord an seinem Vater zumindest verwickelt war und der einen seiner besten Freunde und Lebensretter im Suff erschlug. Irgendwann trieb ihn wohl nur noch Größenwahn an.

Wenn man so etwas herausgefunden hat, verändert sich die Geschichte, die man ursprünglich schreiben wollte, erheblich. Wie führt man Arc Doorn in das Szenario um Alexander ein und wie läßt man ihn an der Seite eines Mannes agieren, der in Ren Dhark nie und nimmer ein Held geworden wäre? Vor allem aber: Wie verknüpft man die Geschichte eines imaginären Worgun mit der eines Mannes, der wirklich gelebt hat?

Ich glaube, wir haben einen Kniff gefunden, der die Sache ebenso spannend wie überzeugend macht. Vieles von dem, was wir heute über derart lange zurückliegende Ereignisse zu wissen glauben, ist bis zu einem gewissen Grade unbestimmt. Der Mysterious nimmt sich die Freiheit, historische Ereignisse in einem ganz bestimmten Sinne festzulegen. Aber wir bleiben immer im Rahmen dessen, was nach heutigem Wissensstand möglich gewesen wäre. So steht zum Beispiel bis heute nicht genau fest, wer für den Brand Roms verantwortlich gewesen ist. Arc Doorn war dabei und weiß es genau. Daß neben ihm noch ein Außerirdischer seine Hand im Spiel hatte, macht die Geschichte zwar komplizierter, aber nicht unmöglich.

Es hätte so sein können, falls denn Doorn und Potrek damals tatsächlich auf der Erde waren. Ob es so gewesen ist oder nicht, werden wir mit Sicherheit erst im Jahr 2062 wissen…

 
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