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thema Forschungsraumer CHARR
Wieder auf der Suche...
von Hajo F. Breuer
Die Nogk sind das beliebteste Fremdvolk in der Serie Ren Dhark.
Wir Menschen hatten schon sehr früh Kontakt mit ihnen, der sich nach
anfänglichen Mißverständnissen rasch freundschaftlich entwickelte.
So wie die Nogk die verläßlichsten Verbündeten der Menschheit
im Weltall sind, so sind auch die Terraner das einzige Fremdvolk, auf das
sich die Nogk hundertprozentig verlassen können. Der irdische Colonel
Huxley wurde sogar als erstes und einziges Fremdwesen in den nogkschen "Rat
der Fünfhundert" aufgenommen, das oberste beschlußfassende Gremium.
Erwachsene Nogk sind etwa 2,50 m groß und haben einen reptilienähnlichen
Körper, auf dem der Kopf einer Libelle zu sitzen scheint. Der wird geprägt
von großen Facettenaugen. Die lederartige Haut der Nogk ist schwarzbraun
und weist gelbe Punkte auf. Sie verständigen sich mit einer Art telepathischer
Bildersprache. Die Impulse hierzu strahlen sie über ihre Kopffühler
ab.
Mittlerweile gibt es eine mutierte Version der Nogk, die "nur" zwei Meter groß ist
und eine kobaltblaue Haut besitzt.
Die Nogk leiden unter zwei großen Nachteilen: Sie sind strahlungsabhängig,
können also nicht unter jeder Sonne auf Dauer leben. Und sie sind sehr empfindlich
gegen Wasser. Schon eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann sie töten, so daß sie
auf erdähnlichen Planeten Atemlufttrockner tragen müssen.
Allerdings ernähren sie sich von Algen, die nur auf sehr wasserreichen Planeten
gedeihen. Die Nogk sind also auf ganz spezielle Sonnensysteme angewiesen. Das
Strahlungsspektrum des Zentralgestirns muß stimmen, und es muß mindestens
einen Wüstenplaneten zum Wohnen und einen Wasserplaneten für die Ernährung
im System geben.
Ein solches Volk kann selbstverständlich nur überleben, wenn es zumindest
die interplanetare Raumfahrt beherrscht. Doch wie wurden die Nogk zu dem, was
sie heute sind? Sie sind ja wohl kaum vom Himmel gefallen, waren auf einmal da
und beherrschten auch gleich die Raumfahrt.
Die Geschichtsschreibung der Nogk unter der Herrschaft Charauas reicht nur etwa
zweitausend Jahre zurück. Heute wissen wir, daß das die Folgen der
Aktionen sind, mit denen die intelligenten Nogk vor den Schergen des Kaisers
Hitaura in Sicherheit gebracht wurden. Denn der hatte auf dem Höhepunkt
der Macht, als das Nogk-Imperium praktisch die gesamte Große Magellansche
Wolke beherrschte, ein Verfahren entwickeln lassen, mit dem intelligente Nogk
aus dem Nachwuchs aussortiert und nur noch dumme Untertanten ohne Widerspruchsgeist
gezüchtet werden konnten. So wollte der Kaiser den Herrschaftsanspruch seiner
Dynastie sichern, was ihm auch für weitere zweitausend Jahre gelang. Allerdings
um den Preis ausgeprägter Degeneration, so daß sich das einstmals
mächtige Imperium nur noch auf drei Sonnensysteme erstreckte, als es von
der Expedition des Forschungsraumers CHARR entdeckt wurde.
Die Nogk Charauas konnten die morsche Dynastie zerstören und hofften nun,
das endlich wiedervereinigte Volk zu neuer Größe zu führen. Sie
hofften auch, in den kaiserlichen Archiven mehr über den Ursprung ihres
eigenen Volkes zu erfahren. Doch das war ein Trugschluß. Aufzeichnungen
aus der Zeit vor der Entdeckung der Raumfahrt ließen sich nicht finden.
Entweder hatten die ansonsten so strebsamen und stets forschenden Nogk in dieser
Hinsicht ein Defizit, denn sie stellten keine weiteren Nachforschungen über
die Herkunft ihres Volkes an. Oder sie fürchteten sich aus für die
Menschen vorerst unverständlichen Gründen, diese Wahrheit herauszufinden.
Frederic Huxley, Kommandant des Raumschiffes CHARR und Mitglied der Nogk-Regierung,
sah das naturgemäß anders. Ihm war bewußt, daß sich auf
natürlichem Wege kein Volk entwickeln kann, das für seine Ernährung
Pflanzen von einem anderen Planeten braucht. Er wußte allerdings nicht,
ob er das Recht hatte, dieses brisante Problem zu untersuchen, wenn es die, die
es eigentlich betrifft, gar nicht zu interessieren scheint.
Aber wir wissen auch, daß nichts schlimmer an einem Menschen nagt als die
Gewißheit, daß es noch Dinge gibt, die der Aufklärung harren.
Und so dürfen wir fast davon überzeugt sein, daß Huxley die Frage
nach dem Ursprung der Nogk im Hinterkopf behält, als er den Auftrag bekommt,
mit den immer noch aktiven Sonnensonden in der Großen Magellanschen Wolke
die letzte mörderische Hinterlassenschaft der Hitaura-Dynastie zu entschärfen.
Ob allerdings die Antworten, die er bei der Expedition des Forschungsraumers
CHARR findet, den Nogk und den Menschen gefallen, das kann nur die Zukunft zeigen. |